OneNote das digitale Gehirn gegen Demenz

In der vergangenen Woche habe ich in der FAZ einen interessanten kurzen Artikel zu dem Thema „Befreites Gehirn – Mythos digitale Demenz?“ gelesen und mir ist dabei klar geworden, dass OneNote für mich eigentlich eine Erweiterung meines Gehirns ist.

OneNote digitales Gehirn oder digitale Demenz

Sicherlich ist eine einzelne Studie alleine noch nicht Anlass sich nie wieder was merken zu müssen, aber ich dachte mir, dass sie als Diskussionsgrundlage sicher mehr als geeignet ist. Seit beginn meines Papierlos Experimentes habe ich konsequent begonnen alle Informationen digital Abzuspeichern. Mein Ziel in diesem Blog Post ist einfach mal subjektiv zu beschreiben in wie fern ich das Ergebnis der Studie mit meinen Erfahrungen in Verbindung bringen kann.

Arbeit

Bei der Arbeit fällt mir der Vorteil meines digitalen Gehirns am stärksten auf. Meine Aufgabenschwerpunkte würde ich im Bereich des Vertriebes, der Überwachung der Produktion und der IT sehen. Im Einsatz habe ich ein separates OneNote Notizbuch welches ich entsprechend der verschiedenen Bereiche in Abschnitten aufgeteilt habe. Anhand des Screenshots erahnt ihr ungefähr wie so eine Struktur für Vertrieb aussehen kann. Anfragen sammele ich in einem einzelnen Abschnitt und die Informationen zu einem Vorgang sind die Unterseiten. Jede relevante Interaktion speichere ich in einer eigenen Unterseite die dann chronologisch aufgeführt sind.

OneNote - Arbeit2

Auf diese Art und Weise habe ich alle relevanten Informationen zu einem Vorgang / Lead sofort Griffbereit. Es gibt nur einen Ort an dem ich Suchen muss. Zusätzlich kann ich jederzeit in OneNote die Suche benutzen und werde sofort auf meinen Vorgang stoßen. Kommt es zum Kauf erstelle ich einen neuen Abschnitt in der Abschnitsgruppe Produktion kopiere mir Seiten in diesen und habe dort alle Informationen zum Verkauf und dann später alle Informationen die Relevant für die Produktion waren.

Anders als in der Studie vorgeschlagen lagere ich also nicht nur praktisches Sachwissen auf mein digitales Gehirn aus sondern auch nahezu alle weiteren Informationen. Da man in OneNote auch problemlos Notizen, Skizzen, Fotos und alles was noch digital ist abspeichern und indizieren kann muss man sich eigentlich nicht mehr viel merken.

Universität

Ich glaube, dass ich heute so viel nach OneNote Auslagere ist zum Teil auch mit der extrem positiven Erfahrung die ich während meiner diversen Universitätsstudiengänge gemacht habe begründet.

OneNote - Uni

Ich unterscheide eigentlich nur noch zwischen der Zeit vor OneNote und seit OneNote. Wobei ich alles und ich meine wirklich alles was ich je in einem Studium je gemacht habe dort wiederfinde. Und ihr könnt mir erzählen was ihr wollt: Vieles vergisst man entweder direkt nach der Klausur oder einfach mit der Zeit nach dem Abschluss des Studiums. Natürlich wird nur sehr wenig von dem was man im Studium macht im späteren leben wieder relevant aber wenn dann hat man mit OneNote (bzw. dem digitalen Gedächtnis) die Möglichkeit es wieder zu finden.

Persönliches Fazit

Für mich ist OneNote zusammen mit OneDrive mein digitales Gehirn. Ich verschiebe bewusst Sachen dahin um sie mir nicht mehr merken zu müssen. Ich persönlich finde das der Begriff digitale Demenz nicht passend ist, obwohl ich gut nachvollziehen kann wie er zustande kam. Die Verknüpfung von biologischen und digitalen Gedächtnis wird mit steigender Nutzungszeit deutlich besser und geht einem quasi ins Unterbewusstsein über.

Wie sieht es bei euch aus? Nutzt ihr auch das digitale Gedächtnis oder vertraut ihr eher eurem biologischen?

17 Antworten zu “OneNote das digitale Gehirn gegen Demenz

  1. Ich nutze OneNote und mein Gedächtnis. Alles was ich mir langfristig merken will kommt auch in OneNote, da mir bewusst ist das ich viele Dinge wieder vergesse.
    Dadurch kann ich trotzdem das Wissen behalten und jederzeit wieder nachlesen, ohne mir erst wieder die Originalquellen zu Gemüte führen zu müssen.
    Trotzdem gebe ich mir Mühe vieles im richtigen Gedächtnis zu behalten, da ich nur so noch schneller darauf zugreifen kann.

    Kurzfristige Notizen allerdings kommen immer in OneNote, das ist es mir egal ob ich nachgucken muss oder nicht.

  2. ich muss zugeben, dass ich onenote auch sehr ansprechend fand und mir diese quasi nachbildung von leitzordnern sehr entgegen kam. es gibt fuer mich persoenlich aber eine sache, die onenote fuer mich disqualifiziert. es gibt keine akzeptable exportfunktion. eigentlich haette ich erwartet, dass man alle dateien als eine art baumstruktur exportieren kann, in der man die vorher importierten dateien wiederfindet. z.b. a.pdf und b.mp3 im unterordner c:\x\y\z\… wuerde sich ja anbieten. oder wie bekommt man die in onenote schoen sortierten dateien wieder sortiert heraus, um sie zb anderweitig zu benutzen? ich finde es seltsam, dass das in keinem von mir bisher gelesenen artikel als problem erkannt wird. in evernote gibt zwar so einen export, der aber alle dateien wieder in einen ordner ausspuckt und die stacks unberuecksichtigt laesst.
    oder habe ich da etwas uebersehen?

    • Hi Paul,

      die Art OneNote so zu verwenden ist mir tatsächlich noch nie in den Sinn gekommen.

      Mir fällt spontan keine Export Möglichkeit in dem Sinne ein. Ich persönlich exportiere aus OneNote auch nie etwas. Dateien Speichere ich in OneNote in einer Ordner Struktur in OneDrive und das was ich in OneNote speichere ist quasi mein „Export“

      Kleiner Tipp was geht ist das du die Suche nutzt und zB „*.pdf“ die alle PDF Dokumente anzeigt.

      VG
      Mark

      • hi,
        es geht mir auch weniger darum onenote tagtaeglich so zu benutzen. aber wenn man nach ein paar jahren seine daten woanders benutzen moechte, bleibt nur das muehsame einzelne herauskopieren. man macht sich in onenote die muehe es zu sortieren, aber ohne onenote hat man nichts von der struktur. das ist mir zu wenig. dabei bieten sich die notizbuecher, registeru usw ja als unterordner an.
        aber stoert es dich nicht, dass du die datei a.pdf oder b.wav nur noch im onenote format vorliegen hast und nicht mehr als einzeldatei?

      • Hi,

        ich glaube es kommt immer sehr stark auf die persönliche Nutzung von OneNote an.

        Ich persönlich nutze es ja mehr als ein Archiv und nicht als Dateiablage. Im Prinzip landen also quasi Kopien von Dateien in OneNote. Dabei ist selten die Datei der eigentliche Nutzen sondern die Notizen oder der Kontext in dem es in OneNote gespeichert ist.

        Was für dich vielleicht noch interessant ist das wenn du zB Dokumente/Dateien aus OneNote (Desktop Version) heraus öffnest und diese bearbeitest, das Änderungen dann in die in OneNote eingebettete Datei zurückgespeichert werden.

    • Das geht mir ähnlich. Ich würde gerne ein Tool wie Onenote nutzen, kann es aber nicht.

      Privat stört mich z.B. das ich Dokumente nur durchsuchen kann, wenn ich sie als Dateiausdruck importiere. Das möchte ich aber nicht, da ich sie auch als Datei auf der Festplatte benötige. Also müsste ich mir eine Struktur in ON und auf der Festplatte aufbauen und dann auch noch die Änderungen synchronisieren…

      Auf Arbeit stört mich die gleiche Sache und außerdem muss ich für kleinere Quellcode-Schnipsel, die ich gerne durchsuchen würde auch wieder zweimal pflegen.

  3. Huch mein Kommentar ist verschwunden…

    Ich nutze oneNote inzwischen auch mehr und mehr, besonders für Kleinigkeiten die einem gerade einfallen. Durch die Vernetzung auf verschiedene Geräte hat mans immer greifbar da. Auch im Job nutze ichs immer mehr – mit dem Surface 3 ist das Klasse.

    Das mit der Sturktur muss ich noch durchblicken, der saubere Export fehlt mir auch noch ein wenig. Gerade bei PDFs die man importiert hat könnte man das Drucken irgendwie erleichtern.

    • Hey Andy,

      da muss was beim Senden was schiefgegangen sein. Dein Kommentar war im Dashboard nirgends zu sehen :-/

      Gebe die Recht OneNote und Surface Pro 3 ist eine super Kombination.

      Für das drucken von PDFs gibt es einen kleinen Trick, da werde ich diese Woche noch einen kleinen Webcast zu aufnehmen. Hoffe das der deine Fragen ein klein wenig beantwortet 🙂

      • Auf den Webcast freue ich mich. Auch ich nutze OneNote, insbesondere für Notizen und Kommentare auf Folien in der Vorlesung.
        Vkt kann im Webcast auch ein Hinweis auf pdfs folgen, in denen die Seiten verschiedene Ausrichtung haben (Hoch- und Querformat). Das hab ich bisher nicht durschaut.
        Beste Grüße

  4. Ich nutze OneNote auch als digitales Gedächtnis und als Planungsinstrument. Allerdings kommen die wichtigen Informationen nicht in die Cloud, sondern nur ins LAN. Leider kann nur die Vollversion von OneNote diese Speichermöglichkeit nutzen. Unterwegs speichere ich aber doch Informationen mit dem Handy in OneNote (also Cloud). Die Notizen wandern dann aber daheim sofort per verschieben in meine „private Cloud“ (NAS System). Umgekehrt verschiebe ich Projektnotizen etc. in die Cloud, wenn ich nur mein Handy dabei habe und die Infos für ein Meeting benötige. Diese Cloudabhängigkeit ist nach meiner Einschätzung ein großer Minuspunkt bei OneNote.

    • In deinem Fall muss man natürlich abwägen zwischen Verfügbarkeit und Sicherheit. Ich persönlich bin ein großer Fan der Cloud Lösung. Wenn jemand das ganze in einer Private Cloud nutzen möchte geht das ja auch und ich denke dann ist es auch OK dafür Geld zu nehmen.

      Vielleicht noch kurz zur Info für dich: Wenn du einen SharePoint bei dir in deinem privaten LAN benutzt, kannst du das auch so konfigurieren das du von deinem Handy auf deine Daten zugreifst (quasi die Private Cloud Lösung)

      Das ganze geht auch als kostenpflichtige Lösung über OneDrive for Business wo du über einen SLA (Service Levlel Agreement) auch über entsprechende Rechtssicherheit verfügst.

      Falls dich meine Ansicht zu dem Thema „Cloud-Freund oder Feind“ interessiert, da gibt es ein ganz gutes (wie ich finde) YouTube Video zu wo ich darüber referiert habe. http://youtu.be/kgh7Q2LrADI

  5. Im FH Alltag habe ich mich einmal geärgert, dass ich ON genutzt habe für die Vorlesungsmitschriften. Wir durften ausgedruckte Scripte vom Prof und unsere Mitschriften in die Klausur nehmen.
    Ich hatte vorher aber schon alles eingescannt und in ON mitgeschrieben.

    Resultat: Ich habe alles noch einmal ausgedruckt.

    Fazit: Erst fragen, was in Klausuren benutzt werden darf und dann bei diesem speziellen (alten) Prof alles klassisch in Papier mitschreiben.

    • Hey Tobi da hätte ich mich auch geärgert. Aber eigentlich sind solche Koffer Klausuren (Koffer = weil man alles mitnehmen darf) ja eher selten.

      Ich würde trotzdem nicht auf OneNote zum Notizen machen verzichten:
      1) ist das Papierzeug umständlich und du hast kein Backup 😉
      2) habe ich die Feststellung gemacht, dass die Notizen die man mit OneNote erstellt deutlich besser sind weil man hemungsloser im Dokument rum malt. Wenn man einen Fehler macht ist dieser mit einem klick wieder beseitigt.

  6. Ich bin Projektleiter im Anlagengeschäft. OneNote ist mein Archiv, meine Wissensdatenbank und teilweise auch meine Dateiablage (macht sich gut, wenn man auf verschiedenen Rechnern arbeiten muss. Nach einer gewissen Einarbeitungszeit, in der man seine persönliche Struktur finden sollte, geht das wirklich prima. Danke an Kramkr, der mir den Einstieg vor einem Jahr leicht gemacht hat. 🙂

  7. Hallo. Ich in ein OneNote-Beginner, und ich nutze viele Ideen aus euren Kommentaren. Keine Idee habe ich ur sicheren Archivierung: es wird ja alles immer synchronisiert, auch löschen. Wie archuviert ihr Notizen/Abschnitte/Notizbücher, dass sie spöter noch verfügbar sind? Danke.

    • Hi Stefan, wenn du Sie in der Cloud zB bei OneDrive liegen hast, musst du dir keine Gedanken um die Archivierung machen. Alles ist da gespeichert.

      Falls du ausversehen etwas löschst kannst du es für eine gewisse zeit (14 Tage wieder rückgängig machen)

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