Das ein Post-it zum sammeln von Informationen nicht wirklich optimal ist hab ich schon vor langen gebloggt. Aber für Brainstormings sieht die Sache schon wieder ganz anders aus. Interessanter Weise hat das Magazin Fortune das Post-it zu einem der wichtigsten Erfindungen des 20.Jahunderts erhoben (zusammen mit dem Kühlschrank und der Compact Disc (CD) ) Gerade bei Teamarbeit ist ein lockeres Brainstorming mit Post-its eine gute Methode schnell verschiedene Begriffe zu sammeln und diese nachträglich zu strukturieren und tatsächlich gibt es dafür bis heute noch kein wirklich funktionierendes digitales Substitut. Was an sich eine gute Sache für die Firma 3M ist die vielen wohl als der Inbegriff des Post-it Herstellers geläufig sein sollte. Aber auch bei 3M hat man die Zeichen der Zeit erkannt und bietet zumindest eine App an die eine Brücke zwischen Digital und Analog schlagen soll. Mit der Post-it Plus App könnt ihr ein Foto von eurem Post-it Brainstorming machen (mit maximal 50 Post-its). Der Clou an der App ist das ihr nachträglich die Post-it Gruppieren, sortieren und verschieben könnt und das ganze natürlich auch in Teamarbeit. So können auch noch nachträglich wohl neue Post-it hinzugefügt werden.
Ich glaube das ist eine ganz interessante Idee und kann wirklich nützlich sein und einen Mehrwert bieten.
Lustig und schlau ist auch die Tatsache, dass man die Post-it trotzdem weiter kaufen muss um das ganze zu benutzen. Aber seinen wir mal ehrlich eine wirklich sinnvolle digitale Lösung kann ich mir zur Zeit auch noch nicht wirklich vorstellen. Wenn ich so darüber nachdenke, kann ich mir gut vorstellen, dass wir dafür auch eine digitale Lösung haben werden, bis das aber wirklich vom Workflow vergleichbar gut funktioniert wird wohl noch einiges an Zeit vergehen.
Auf der Seite von 3M findet ihr noch ein kurzes Video und den Link zu der App. Die Geschichte des Post-it ist auch ganz lustig und falls ihr sie noch nicht kennt möchte ich hier noch kurz den Wikipedia Artikel zu Klebezettel zieteren mit dem Hinweis, dass man nie weiß wofür so eine Erfindung eigentlich noch so alles nützlich sein kann:
1968 beschäftigte sich Spencer Silver von der Minnesota Mining and Manufacturing Company (3M) mit der Entwicklung eines neuen Superklebers, welcher stärker als alle bekannten Klebstoffe werden sollte. Das Ergebnis seiner Arbeit war jedoch nur eine klebrige Masse, die sich zwar auf allen Flächen auftragen ließ, jedoch auch genauso leicht wieder abzulösen war. Das einzige Produkt, das sich daraus entwickelte, war eine Art Pinnwand, die jedoch ohne Pins auskommen sollte. Das Board wurde mit dem Klebstoff bestrichen, sodass sich Zettel einfach hinkleben und wieder ablösen ließen. Da sich dieses Board nur schlecht verkaufte, wurde es vom Markt genommen und die Erfindung von Spencer Silver geriet in Vergessenheit. Jahre später, 1974, ärgerte sich Art Fry, Mitglied eines Kirchenchors und ein Kollege Spencer Silvers, darüber, dass ihm seine Lesezeichen im Stehen ständig aus den Notenheften herausfielen. Er erinnerte sich an die Erfindung seines Kollegen und holte sich eine Probe des Klebers aus dem Labor. Er trug ihn auf kleine Zettel auf und erprobte seine Erfindung gleich am nächsten Sonntag in der Kirche. Und tatsächlich hafteten seine Lesezeichen zuverlässig, ließen sich aber dennoch leicht lösen, ohne die Notenblätter zu zerstören. Die Post-its waren erfunden.