Die Kehrseite der Private Cloud

ist, dass sie zu spät kam um mich noch zu retten und ist gleichzeitig ein schönes Beispiel warum die Cloud für KMU (Kleine und Mittelständige Unternehmen) so wertvoll ist.

Was wir hier auf dem Bild sehen sind zwei 160GB Festplatten die mal im Raid1 verbunden waren. Sie wurden dann für über ein Jahr nicht mehr gebraucht und haben im ausgebauten Zustand ihre Zeit in einem Regal verbracht. Von einer der beiden Festplatten wusste ich schon damals das Sie seit längerem defekt und ausgefallen war. Heute ist es dann so das wir in der Firma an ein paar der alten Dateien dran mussten und wie der Zufall so will, ist leider die andere Festplatte auch defekt.

Kein Problem wofür gibt es den Datensicherung…. Ja wenn man die nur finden würde. Die einzige Datensicherung die ich gefunden habe fällt leider genau in den Zeitraum von 2 Monaten während der Umstellung von „Private Cloud“ zur „Public Cloud“.

Tja kann man drehen und wenden vielleicht/bestimmt gibt es auch noch irgendwo eine externe Festplatte die rettende Sicherung hat, aber zwei Umzüge hat diese leider unauffindbar gemacht.

Jetzt ist guter Rat teuer und der einzige Ausweg ist es eine Datenrettung zu starten.

Der erste Reflex ist das man einen sogenannten Datenretter in seiner Nähe sucht, weil man ist ja bei allem auch noch faul. Diesem Reflex sollte man auf keinem Fall nachgeben, wie ich einem ganz netten Blogeintrag gelesen hab.

Nachdem der Reflex überstanden ist, steht man immer noch mit den defekten Datenträgern da und fängt an genauer zu recherchieren. Dabei bleiben dann nur drei-vier große Namen übrig und bei mir kamen dann zwei in die nähere Auswahl:

Bei der Recherche beginnt der zweite Reflex, welchen man auch tunlichst unterdrücken sollte, was kostet das ganze eigentlich!?

Viele der sogenannten Datenretter, werben mit Festpreisen, Richtpreisen oder einer kostenlosen Analyse. Hier sollte man aufpassen und genau das kleingedruckte lesen. Zum Beispiel, ist bei manchen die Analyse nur kostenlos wenn man sich dann auch für, die meist extrem teure Datenrettung, entscheidet. Manche Anbieter fordern gar dann Geld wenn Sie nix gemacht haben. [Update]Aus diesem Grund möchte ich auch noch mal auf das o.g. Blog verweisen wo eine Liste mit vertrauenswürdigen Datenrettern verlinkt wurde, welche gut recherchiert zu sein scheint.[/Update] 

Wie gesagt die beiden oben genannten Hersteller sind übriggeblieben und letztlich habe ich mich für Kroll Ontrack entschieden obwohl mich die gut gemachte Webseite erst ein wenig skeptisch gemacht hat. Egal welche Seite man betrachtet hat, nirgends hat man eine echte Preisangabe gefunden (Analysekosten ausgenommen), sondern nur eine 0800 Telefonnummer.

Ich habe mich dann dazu durchgerungen da mal anzurufen und glaube/hoffe, dass das eine gute Entscheidung war.

Am Telefon hatte ich eine nette Mitarbeitern, die mir geduldig meine Fragen beantwortet hat. Und auch auf die Frage hin warum auf der Seite keine Preise genannt werden, konnte zu meiner Befriedigung beantworten. Zum einem sei es schwierig Richtwerte zu nennen, da jede Festplatte anders ist, und zum anderen möchte man möglichen Kunden diese eher in einem persönlichen Gespräch mitteilen und erörtern.

Grundsätzlich gibt es bei Kroll Ontrack immer eine zweistufige Herangehensweise:

  1. Analyse – mit einer genauen Dateiauflistung welche Dateien gerettet werden können
  2. Rettung – der Daten der Festplatte

Man bekommt nach dem Schritt 1 einen Kostenvoranschlag, weiß aber auch genau welche Daten man dafür bekommt. Viele der unseriösen Anbieter geben nur an wie viel Prozent wiederhergestellt werden, sagen aber nicht welche Dateien es sind. Dadurch kann es passieren, dass man sehr viel Geld ausgibt und dann noch nicht einmal die Daten bekommt die man eigentlich benötigt.

Ich werde jetzt nicht weiter auf die Kosten die mir für die Rettungsaktion entstehen eingehen, die sind schmerzlich genug, aber folgende letzten drei Punkte gebe ich euch mit auf den Weg:

Ein nettes Zitat das ich gefunden habe:

Soweit mir
bekannt schauen die für 75 Euro gerademal nach, was gemacht werden kann.
Die eigentliche Datenrettung kommt dann schnell auf 3-4 Kilo€.
Allerdings stehen die Jungs dafür auch im Reinstraum mit einem
Stabmagneten an der Platte und ziehen die Bits einzeln runter. Nee, das
war jetzt ein Scherz, aber viel fehlt wirklich nicht. Die können Platten
auslesen, das glaubst Du nicht.

Dann noch was die nette Dame von Kroll Ontrack mir am Telefon gesagt hat:

Schicken Sie uns die Festplatte, wenn die Daten Ihnen so viel Wert sind, wie der maximal Betrag den ich Ihnen genannt habe

Und zu guter Letzt die Erkenntnis:

Mit Cloud Computing wäre mir das nicht passiert!

4 Antworten zu “Die Kehrseite der Private Cloud

  1. Wobei man allerdings nicht vergessen darf, dass „Cloud Computing“ im eigentlichen Sinne nur ein anderer Begriff für „Outsourcing“ ist – sprich, das was man an Datensicherungen hätte durchführen sollen schiebt man einfach wo anders hin… man darf nur hoffen, dass die das dann verantwortungsbewusster machen.

    • Yau da geb ich dir recht. Aber dafür zahlt man ja dann das Geld und auch hier gilt, man sollte sich seinen Cloud Provider genau aussuchen und ich hab in diesem Fall meine Wahl mit Microsoft und Office 365 noch nicht eine Sekunde bereut !

  2. Ich sehe hier noch ein ganz anderes Problem!
    Cloud ist ein undefinierter Begriff und als „die Cloud“ (ob private oder public) modern wurde, haben alle ihre Netzwerkspeicher (NAS) in eine „private cloud“ umgetauft.
    Das ist in meinen Augen das gesamte Problem und eben genau dein Problem.

    Ein NAS mit Raid1 ist und sollte niemals in einem Unternehmen zum Einsatz kommen, denn ein RAID 1 ist die bloße Kopie deiner Daten und kann auch nicht mit mehr!!
    Für KMU´s sollte immer mindestens ein RAID5 oder RAID6 eingesetzt werden.
    Hier kannst du ohne das du irgend etwas tun musst eine (bei RAID6 2) Platte(n) austauschen und das wiederherstellen übernimmt dein Gerät (Controller)!

    Ich habe es schon ein paar mal erlebt das solche RAID1 NAS Teile kaputt gegangen sind.
    Runtergefallen, Wasser oder „hoops Daten gelöscht“ und keine „Mülleimerfunktion“. Davor ist ein RAID5 NAS auch nicht gefeit.
    Daher sollte man immer in 2 Schritten vorgehen.
    Datenredundanz im laufenden Betrieb und dann jeden Abend eine Kopie der Dateien ablegen. (Nebeneinander und nicht ersetzen:
    °Backup_vom_13_08_2012.backup
    °Backup_vom_12_08_2012.backup
    °Backup_vom_11_08_2012.backup
    °Backup_vom_10_08_2012.backup
    )

    /Techiestuff on
    Mal so als Beispiel für unsere „private cloud“:
    3 Applikation Server die bei Ausfall die Arbeit der ausfallenden übernehmen.
    1 Speicher der 10 Festplatten in einem Raid 10 speichert.
    Dazu ein Backupserver mit RAID5 der Backups von den Daten auf dem Storage macht.

    Das ganze 2 mal an 2 Unterschiedlichen Orten!
    /Techiestuff off

    Natürlich ist das etwas übertrieben, doch hätte dir eine Platte mehr und eine Investition in ein RAID5 NAS den ganzen Ärgert erspart.

    RAID5 NAS Storagegeräte gibt es ab 300 € zzgl. Platten.

    Das kostet die public Cloud für 20 Personen im Monat. 😉

    Hier ein Link zu einem Buffallogerät: http://www.alternate.de/html/product/Buffalo/LinkStation_Pro_Quad_4_TB/837230/?

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