11.000 Heftklammern !? Mein Tacker ist leer und ich wollte ihn auffüllen und musste feststellen das unser kleines Büro ~11.000 Heftklammern auf Lager hat.
Tja und das hat mal wieder den Nerd in mir geweckt. Mir sind folgende Fragen durch den Kopf geschossen:
Warum sind in jeder Verpackung 1.000 Heftklammern?
Natürlich ist die Antwort total naheliegend. Die DIN7405 mit dem netten Titel „Heftklammer 24/6 für Büro-Heftgeräte, Heftklammer, Klammerstab“ vom Dezember 1963 gibt vor das normgerechte Heftklammern nur in 1.000er Verpackungen verkauft werden darf.
Wie viele Klammern hat ein Streifen?
Auch das ist natürlich genormt. Ein Streifen, korrekte Bezeichnung lautet übrigens Klammerstab, muss 50 Klammern haben. Dabei ist maximal eine Abweichung von 1 Klammer erlaubt. Ich habe gerade mal nachgezählt, scheint hinzuhauen, bin aber ein wenig misstrauisch, ich wette hier gibt es Platz für Verschwörungstheorien.
Was bedeuten die Zahlen 24/6, 26/2, 26/8, usw. ?
Die erste Zahl ist die Drahtnummer gemäß der Deutschen Heftdrahtlehre. In kurz so kleiner die Zahl desto stärker der Draht. Die zweite Zahl gibt die Schenkellänge der Klammer an. Interessante Info: Nur die 24/6er Klammer ist genormt! Eigentlich ein Skandal: Ich finde man sollte bei der EU anrufen und eine europaweit gültige Norm für ALLE Klammern einführen. Wo kommen wir den da bitte hin?
Wie viele Blätter kann ich zusammenklammern?
Hier schnell eine einfache Übersicht, gilt natürlich nur für 80g/m² Papier:
Anzahl Blätter | Klammertyp |
30 | 24/6 |
30 | 26/6 |
30 | 26/8 |
50 | 23/8 |
70 | 23/10 |
100 | 23/13 |
Woraus besteht eine Heftklammer?
Heute meistens aus verzinktem Stahl früher noch aus verkupfertem. Mir haben die aus Kupfer immer besser gefallen. Gibt es eigentlich Farbige Heftklammern? Es gibt sogar farbige Heftklammern. Ich bin mir nur nicht sicher ob das Normgerecht ist 😉
Wer hats erfunden?
Nicht die Schweizer. Die Geschichte der Heftklammer scheint sehr spannend zu sein. Wie so oft ist der eigentliche Erfinder nicht mit absoluter Sicherheit festzustellen. Aber alles deutet auf den amerikanischen Erfinder Georg W. McGill hin aber sein direkter Konkurent der wohl um das Patent aus 1867 herum erfunden hat gilt auch mit als „Erfinder“.
Wie ist der Begriff Tacker entstanden?
Habt ihr euch das schon mal gefragt? Ich bis jetzt noch nicht aber beim schreiben des Artikels schon, die antwort ist recht profan: Einfach nur ein eingedeutschter Begriff.
Tacker= Eintreibegerät
to tack = befestigen
Warum schreibe ich einen so langen Blogeintrag darüber?
Sehr gute Frage ich weiß es eigentlich gar nicht so genau. Ich vermute weil ich schockiert war das ich auf einen Schlag genug Munition gefunden habe um theoretisch, bzw. gemäß Norm, 330.000 Blatt Papier mit einander zu vertackern. Das ist eine ziemlich große Zahl deshalb. Bei 250 Arbeitstagen in NRW muss ich also um ein 1.000er Paket wegzubekommen mindestens 4 mal am Tag tackern.
Zum Schluss und zur allgemeinen Erheiterung noch ein Video von meinem elektrischen Rexel Staple Wizard Tacker
Bleibt mir nur festzustellen, dass es neben der Papierindustrie noch eine Industrie in Zukunft schwer haben wird. Warum auch Papier tackern wenn man eh alles in OneNote schreibt.
Was mich zu guter Letzt noch interessiert: Schaut doch mal Spaßeshalber nach wie viele Klammerstreifen ihr bei euch findet! 😀
Der Tacker im Clip sieht so geil aus, bist Du sicher, dass OneNote da mithalten kann? *lach*
Ja aber ich werde den Tacker natürlich als Relikt aus alten Tagen in ehren halten 😀