Heute wurde ich auf das interessante Interview mit Phil Libin CEO von Evernote in dem Wirtschaftsblatt aus Österreich hingewiesen. Dabei viel unter anderem folgender Satz:
Am Anfang hatte ich auch das Gefühl, unser Job sei das Töten des Papiers. Aber dann stellte ich fest, dass das einfach nur die Arroganz eines Digital-Unternehmens aus dem Silicon Valley war. Wenn Sie jetzt zu einem Meeting bei Evernote gehen, werden Sie sehen, dass die Hälfte der Teilnehmer Notizen auf Papier macht, weil das ein gutes Gefühl ist. Statt Papier also zu bekämpfen, begrüßen wir es nun und schauen, dass wir es besser machen.
Ich muss die Überschrift ein wenig relativieren. Evernote hört also nicht auf ihre Software und Ihren Service zu Vertreiben, aber offensichtlich haben Sie aufgegeben Papier abzulösen. Mich persönlich verwundert das sehr. Mir kommt es so vor als ob man sich bei Evernote gedacht hat, wir sollten uns mit dem zufrieden geben was wir haben und es nicht übertreiben.
Ich frage mich manchmal ob ich es übertreibe, wenn ich von der papierlosen Welt rede, oder ob ich Arrogant bin wenn ich davon rede, dass das digitale Papier das analoge ablösen wird. Aber in dem Punkt sehe ich es eher anders als Libin, ich hab den glauben nicht daran verloren. Vielleicht bin ich meiner Zeit etwas voraus aber im großen und ganzen bin ich mir doch Recht sicher das es so kommen wird wie ich es hier im Blog immer wieder beschreibe.
Vielleicht zum Schluss noch eine letzte Klarstellung ich glaube nicht, dass Papier verschwinden wird, ich denke es wird eher so sein wie mit Schalplatten auch heute gibt es noch Liebhaber die viel Wert auf Vinyl Schallplatten legen. Ich persönlich sitze auch gerne zuhause zum Lesen in der Bibliothek umgeben von den ganzen Papier Büchern.
PS Eine Sache muss ich doch noch loswerden. Ich bin der festen Überzeugung das die oft beschworene Haptik von Papier auch für Tablet gilt. Es macht mir viel mehr Freude auf mein Surface mit dem Stift zu schreiben als auf ein lausiges Blatt Papier. Das Argument mit dem physischen Gegenstand zählt für mich also ganz und gar nicht.
Quelle Bild: Evenote
Sehe ich genauso. In 10 Jahren wird man den Unterschied zwischen auf Bildschirm schreiben und auf Papier schreiben nicht mehr erkennen. Nur die Vorteile des Digitalen überwiegen jetzt schon
Hey Kurt du sprichst mir da aus dem Herzen 🙂
Trotzdem ist es seltsam auf wie viel Widerstand man trifft wenn man das den Leuten sagt.
Ich bin Lehrer, nutze seit 2004 OneNote und habe so gut wie gar kein Papier mehr hier rumfliegen. Mein gesamter Unterricht ist komplett digitalisiert und ich glaube auch nicht, dass ich je wieder zurück möchte 😉
Hey Jan-Martin danke für den Hinweis.
Ich könnte mir vorstellen, dass die Papier-Revolution vom Bildungssystem ausgeht 🙂
Hallo Jan-Martin!
Erstens, toll, dass dein Blog wieder online ist! Danke an deinen Helfer!
Zweitens: mit Mark, Dir und meiner Wenigkeit sind wir leider noch viel zu wenige, die den Vorteil von OneNote im Schuleinsatz sehen. Es gilt, eine breitere Masse zu mobilisieren, dann schwappt das Ganze auch auf die Schüler in Zukunft über.
Es wäre sehr interessant mit euch beiden ein größeres Projekt zum Thema OneNote anzugehen, weil ich denke, dass da sehr, sehr viel Potenzial in der Schule drinnen steckt. Stichwort (Kollaboration)
Keep on inking!
Mal davon abgesehen, dass es völlig in Ordnung ist, wenn sich der eine für OneNote entscheidet und der andere für Evernote, dürfte es aller Häme zum Trotz unbestritten sein, dass man mit Evernote ziemlich bequem und einfach auf „papierlos“ umstellen kann.
Obwohl auch ich der Papierflut den Kampf angesagt habe, finde ich die Vorstellung, dass die Welt eines Tages ohne Papier auskommt, ziemlich verwegen … um nicht zu sagen verträumt. Ich denke auch nicht, dass man seiner Zeit mit dieser Vorstellung voraus ist. Ein Reduzieren ist durchaus denkbar, aber den gänzlichen Verzicht auf Papier halte ich für ausgeschlossen.
In dem Punkt geb ich Libin völlig recht. Sich ganz und gar dem Papier zu verweigern und mit einer Software die papierlose Ära einzuläuten versuchen, finde ich gleichwohl für arrogant wie unrealistisch. Wie in vielen anderen Dingen auch halte ich nicht das „entweder oder“ für erstrebenswert, sondern einen vernüftigen Mittelweg.
Noch ein Wort zu dem Vergleich mit der Schallplatte: Die Schallplatte als Datenträger war von Anfang an nicht das Nonplusultra. Eine Weiterentwicklung war hier die logische Konsequenz. Papier ist aber eine ausgereifte Sache … elektronische Speichermedien allenfalls eine vielversprechende Alternative.
Wer allerdings für eine papierlose Welt mit dem Hinweis auf umweltschädliche Abholzung von Wäldern argumentiert, andererseits aber jede Neuheit auf dem digitalen Markt probagiert (und manchmal sogar vor den Stores Schlange steht, um ja der Erste zu sein), vergisst die Verschwendung von Mineralien und seltenen Erden. Die Ausbeutung an Öl und Mineralien hat ein natürliches Ende, Bäume wachsen zumindest nach. Soweit zu der Prognose einer papierlosen Welt.
Fazit: Papier zu reduzieren halte ich für erstrebenswert, ganz daruf zu verzichten als Utopie. Welche Software man dafür benutzt ist Geschmackssache. Wichtig ist nur, dass man es tut und nicht nur darüber redet.
….off Topic….die Schallplatte hat einen besseren Klang…..
Habe neben meinem Laptop trotz allem immer einen Block in der Tasche.
…weil das ein gutes Gefühl ist.
Hey Phil,
glaube ich dir, aber die Frage ist würdest du den Block auch noch in der Tasche haben wenn du ein Tablet (mit Stift) dabei hättest? Anfangs bestimmt ja aber später dann nicht mehr, würde ich zumindest behaupten.
ah buch zum lesen was anderes als ebook